Dadant-Imkerei Aachen
Die Dadant-Imkerei von Jan Eicker befindet sich auf Gut Hasselholz im Aachener Süd-Westen, am Rand des Aachener Waldes im Dreiländereck zwischen Deutschland, Belgien und den Niderlanden.
Eine der häufigsten an mich gerichteten Fragen, gleich nach: “Hast du noch Honig?” ist vermutlich die Frage nach der Bedeutung des Namens “Dadant-Imkerei”.
Zugegeben, steckt man, wie ich seinen Kopf zu lange in Bienenbeuten, dann vergisst man leicht, dass nicht mit dem Bienenvirus befallene Mitmenschen einem oft nicht bei Allem folgen können. Das ist vermutlich der Hauptgrund dafür, dass Imker oft für verwirrte alte Männer gehalten werden 😉
Was also bedeutet Dadant-Imkerei?
Ich könnte nun mit vielen Worten behaupten, das sei eine äußerst geläufige Bezeichung und hätte überhaupt nichts mit Marketing, Branding und SEO zu tun – das stimmt, aber nur zum Teil. Daher hole ich etwas weiter aus:
Bienen sind überaus faszinierende kleine Kreaturen, die durchaus in der Lage sind in einer Baumhöhle, einem alten Autoreifen oder in Mauerritzen ihrem Geschäft nachzugehen. Es gibt sie seit den Dinosaurieren und sie passen sich seitdem an unzählige Umstände perfekt an und kommen mit vielem zurecht. Das bedeutet aber nicht, dass man mit ihnen alles machen sollte, was möglich ist. Man sollte sie nicht in LKWs quer durch ganze Kontinente verfrachten, nicht ihre Lebensräume vernichten, aus ihnen keine Turbo-Bienen machen wollen und man sollte sie auch nicht in irgendwelchen Kisten halten, nur weil sie darin irgendwie überleben.
Nun haben Baumhölen, alte AutoreifenMauerritzen und oft auch irgendwelche Kisten für Menschen den großen Nachteil, dass man nicht an den Honig gelangen kann, ohne die Bienen zu vertreiben zu müssen. Daher erfanden schon vor langer Zeit viele schlaue Menschen die unterschiedlichsten Verfahren, wie man Bienen wesensgerechter halten und den Honig ernten kann, ohne dabei jedesmal den Sozialstaat der Biene, den Bien zu zerrupfen.
Einer dieser schlauen Menschen war Charles Dadant, der in den 1860ern in den USA imkerte und sich viele Gedanken über die optimale Größe einer Bienenbehausung, ausgehend von den Bedürfnissen der Bienen gemacht hat. Bei der nach ihm benannten Dadant-Beute ist der Brutraum etwa doppelt so groß wie ein Honigraum. In der Honigsaison beschreibt der umschlossene Innenraum eines Brutraums plus Honigraum angenähert einen Würfel, der das gesamte sphärische Brutnest mit Honigkranz ungeteilt aufnehmen kann. Honig und Brut sind dabei durch ein Absperrgitter voneinander getrennt.
Natürlich gibt es in Deutschland, wie wohl in keinem anderen Land der Welt unzählig viele Beutenformen -maße und -materialien. Viele von diesen nehmen dabei leider kaum Rücksicht auf die Belange der Bienen.
Der Namenszusatz “Dadant-Imkerei” beschreibt also anhand des Namens der von mir gewählten Bienenbehausung die Art und Weise wie ich mit den Bienen arbeite, meine Betriebsweise.
Wäre der Name meiner Imkerei selbsterklärend, dann hätte ich seltener die Gelegenheit etwas zur bienengerechten Haltung zu sagen…
Der Blick vom Schreibtisch lässt die Arbeit an der Homepage leicht zur Nebensache werden
Hier zeige ich (wenn die Software mitspielt) zwei der zur Bewertung der Vitalität automatisch generierten und in das Internet, bzw. meine App übertragenen Statuswerte meiner Bienenbeuten. Über meine eigene Imker-App kann ich mich somit über relevante Ereignisse, wie einen Schwarmabgang oder Sturmschäden informieren und auch automatisch warnen lassen und auch generell den Gesundheitszustand im Auge behalten, ohne dei Völker durch zu häufige Inspektionen stören zu müssen.
Die aktuelle Gewicht und die Brutwabentemperatur eines meiner Bienenvölker.
Gewicht
Temperatur im Brutraum
Beide Werte sind relevante Indikatoren über den Zustand einses Bienenvolkes. So liegt die durchschnittliche Temperatur innerhalb des Brutnestes in der Regel zwischen 35 und 36 ° Celsius, unabhänig von den äußeren Bedingeungen.
Das ist einer der Gründe, warum ich Holzbeuten mit offenem Boden bevorzuge, denn bei derart hohen Temperaturen im Brutraum kann es in nicht atmungsaktiven Bienenbeuten leicht zu Kondenswasser und daraus resultierend Schimmelbefall kommen, den ich gerne vermeiden möchte – auch wenn Bienen selbst dieses Problem zu meißtern in der Lage wären.
Das Gewicht widerum ist einer der wertvollsten Indikatoren im Winter, um im Auge behalten zu können, wie die Bienen bei wechselhaften Temperaturen mit den Futtervorräten aus dem letzten Sommer zurecht kommen. Im Frühjahr und Sommer widerum sind diese Werte sehr gut geeignet, um beim Imkerstammstisch im Verein mit den erwarteten Honigerträgen angeben zu können 😉